12.12.1956 - Kirchenvorstand entscheidet über Bau eines Gemeindehauses, eines Altersheims, eines Kindergartens und den Bau einer Kirche in Oesede
Zeitkapsel am „Haus der kleinen Füße“ am 06.04.2017 geöffnet
Noch klaffen zwei große Löcher dort wo die alte Kindertagesstätte „Haus der kleinen Füße“ und das alte Gemeindehaus gestanden haben: Mit den jetzt abgeschlossen Abrissarbeiten traten auch der Grundstein, sowie die damals mit eingemauerte Zeitkapsel zum Vorschein, die jetzt im Beisein der Kita-Leiterin Angelika Bußmann, des KV-Vorsitzenden Günter Wilde und mit Vertretern der Stadt Georgsmarienhütte sowie des Abrissunternehmens geöffnet und der Kirchengemeinde wieder überreicht wurde. Mit einem Winkelschleifer öffnete Ralf Richter vom zuständigen Bauunternehmen den alten Zinkbehälter, der genau am 12.Dezember 1956 im Rahmen der feierlichen Grundsteinlegung eingemauert wurde. Und die Zinkkapsel wurde gut befüllt: Neben den damals noch drei täglichen erscheinenden Tageszeitungen im Osnabrücker Raum kamen auch eine Bauurkunde und diverse kleinere Zeichnungen des späteren Gebäudes wieder ans Tageslicht.
Darüber hinaus war auch ein Spendenaufruf mit beigelegt, der sowohl den Bau des späteren Kindergartens, als auch den des angrenzenden Gemeindehauses und des Altenheims (heute Paul-Gerhardt-Heim) positiv bewarb und die Gemeindemitglieder zu Spendenzahlungen aufrief. Dass die vorangegangen Planungen der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde vor über 60 Jahren nicht ganz einfach gewesen waren, deutet das Osnabrücker Tageblatt in seinem Bericht zu Grundsteinlegung an, in dem es heißt: „Heute nachmittag um 15.30 Uhr wird Landessuperintendent Degener, Osnabrück, die Grundsteinlegung für das Altersheim und den Kindergarten der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Georgsmarienhütte vornehmen.
Damit finden die vor einigen Jahren unter Landessuperintendent Brandt und unter Pastor Dr. Engler mit Beharrlichkeit und Erfolg vorangetriebenen Vorbereitungen und Planungen des Kirchenvorstands nun auch vor der Öffentlichkeit sichtbaren Ausdruck: Die Pläne werden Wirklichkeit.“ Und auch auf die Planungen geht die Zeitung von damals ein und berichtet, dass unter Leitung der ortsansässigen Architektengemeinschaft Däke, Wolf und Eggemann ein Kindergarten für 60 bis 80 Kinder entstehen soll, der durch eine „klare architektonische Gliederung und Linienführung des Gebäudekomplexes“ überzeugt. Für die anstehenden Bauten wurde eigens ein Bauverein gegründet, der nicht nur die Georgsmarienhütter Bauten sondern auch den Bau der Oeseder Kirche organisieren sollte. Ihm gehörten fünf angesehene Bürger aus den beiden heutigen Stadtteilen an. Dass der Verein innerhalb von nur zwei Jahren seine Ziele erreicht hat, stellt aus heutiger Sicht eine grandiose Leistung dar, vor der man nur den Hut ziehen kann.
Stadt Georgsmarienhütte / KV-Luther Günter Wilde